Oper Graz
Das Opernhaus wurde im Jahre 1899 im Stile von Fischer von Erlach errichtet. Im Inneren – ein Logen- und Rangtheater – findet sich prunkvolle Rokokodekoration. Eröffnet wurde das Grazer Opernhaus mit “Willhelm Tell”. 2001 wurde die Oper Graz zum Opernhaus des Jahres gewählt.
Wo finde ich die Oper Graz?
Geschichte der Oper Graz
Viele Künstler von Weltruf wurden hier im Laufe der Jahrzehnte umjubelt und gefeiert, für so manche war es das legendäre Sprungbrett für eine große Karriere. Seit dem Zeitpunkt, als Graz habsburgische Residenzstadt wurde, begann der Aufstieg zur Kunst- und Kulturstadt. Nicht umsonst hat die Hauptstadt der Steiermark im Jahr 2003 zusätzlich den Titel Europäische Kulturhauptstadt getragen.
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Ein Mehrspartenhaus mit Weltrang
Das zum 50. Regentschaftsjubiläum von Kaiser Franz Joseph I. eröffnete Opernhaus ist ein sogenanntes Mehrspartenhaus. Das bedeutet, es werden nicht nur traditionelle Opern auf die Bühne gebracht, sondern auch moderne Ballettaufführungen, Musicals, Operetten und Eigenproduktionen, die sich mit Themen der Vergangenheit und der Moderne auseinandersetzen.
Außerdem ist die Grazer Oper neben dem Stefaniesaal, der zwischen Albrecht- und Landhausgasse liegt, gleichzeitig Spielstätte der Grazer Philharmoniker.
Mit Friedrich Schillers Wilhelm Tell wurde die Grazer Oper am 18. September 1899 feierlich eröffnet. Seitdem gab es auch zahlreiche Uraufführungen, darunter vor allem jene des deutschen Choreografen und Ballett-Tänzers Jörg-Oliver Weinöhl, der bereits am Staatstheater Mainz sowie an der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf gewirkt hatte und aus verschiedenen Fernsehaufzeichnungen des ZDF Theaterkanals bekannt ist.
Auch Konstantin Wecker und Peter Turrini brachten hier einige ihrer Werke erstmalig auf die Bühne. Bis auf eine zweijährige Unterbrechung der Aufführungen aufgrund von Renovierungsarbeiten wurde die Bühne der Grazer Oper durchgehend bespielt. Im Jahr 2001 wurde dieses südösterreichische Kulturzentrum mit dem Titel „Opernhaus des Jahres“ geehrt.
Historismus im österreichischen Sinne
Typisch für die Bauzeit der Grazer Oper um das 19. Jahrhundert ist die Verwendung von architektonischen und künstlerischen Elementen aus vergangenen Stilepochen.
Gotik, Renaissance und Barock wurden gekonnt gemischt und es entstanden prachtvolle Gebäude mit vielgegliederten Baukörpern, die je nach Verwendungszweck aneinandergereiht wurden und bereits von Weitem ihre imposante Wirkung entfachen.
Genauso wurde auch die Grazer Oper gestaltet. Die Fassade ähnelt einem antiken Portikus mit Säulen, ausgeschmückten Giebeln und einem Balkon über dem Haupteingang. Oberhalb, im sogenannten Architrav, ist der Schriftzug „Stadttheater“ zu lesen.
Das innen anschließende Foyer und die Säulenhalle wurden im Zuge von Bombenangriffen im Zweiten Weltkrieg zerstört und nicht wieder originalgetreu aufgebaut, was noch heute zu Kontroversen zwischen historischen Experten, der Politik und der Bevölkerung führt. Bei Renovierungsarbeiten wurden außerdem einige dekorative Elemente von der Frontfassade entfernt, darunter figurale Skulpturen und Plastiken. Die Rückseite des Gebäudes wiederholt das Programm der Frontfassade.
Ein Palast der Sinne
Beim Betreten der Grazer Oper über eine der drei Haupteingänge oder über die Seiteneingänge wird man von einer lichtdurchfluteten, festlichen Eingangshalle begrüßt. Von der prunkvoll in weißen Marmor und goldenen Ornamenten, mit Barock- und Rokoko-Elementen ausgestatteten Halle führt eine repräsentative Haupttreppe mit rotem Samtteppich und zwei Nebentreppen in die Galerien der oberen Etage.
Stuckverzierungen, Deckengemälde, die Szenen aus Wagners Lohengrin, aus Schillers Wilhelm Tell und aus Goethes Faust zeigen, feingliedriges Rankenwerk, Prunklogen, luxuriöse Ecklogen, kunstvolle Reliefs und die Skulpturen der griechischen Musen sind nur ein kleiner Auszug aus dem, was den Besucher der Grazer Oper im Inneren des Gebäudes erwartet. Zur nicht sichtbaren Ausstattung gehört die moderne Technik, welche für die richtigen Lichtverhältnisse und Klangmomente zuständig ist. Ein perfekter Rahmen für gewaltige Theaterinszenierungen.
Heute erhalten Interessierte durch das Programm „Oper aktiv“ sogar Einblicke hinter die Kulissen der Produktionen. Eine Gruppe an Theater- und MusikpädagogInnen bietet Workshops und Führungen für Kindergärten, Schulen, Jugendliche oder Erwachsene an, um ihnen bestimmte Bereiche der Kultur näherzubringen. In diesem Sinne sollte man es wohl mit den Worten William Shakespears halten, der einst sagte: „Und wenn du den Eindruck hast, dass das Leben Theater ist, dann such dir eine Rolle aus, die dir so richtig Spaß macht.“