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Stadtpfarrkirche Graz

Die gotische Hallenkirche wurde von 1484 bis 1519 erbaut. Die barocke Fassade entstand Mitte des 18. Jahrhunderts, der Kirchturm gilt als einer der schönsten von Graz. Das Kircheninnere wurde Ende des 19. Jahrhunderts regotisiert, von der früheren Ausstattung ist nur mehr wenig erhalten geblieben. Das Bild „Mariä Himmelfahrt“ von Jacopo Tintoretto im Johannesschiff ist das künstlerisch bedeutendste Kunstwerk dieser Kirche.

Wo finde ich die Stadtpfarrkiche in Graz?

Heilige Messen in der Grazer Stadtpfarrkirche

  • Montag bis Donnerstag: 11:00 Uhr
  • Freitag und Samstag: 11:00 Uhr und 18:15 Uhr
  • Sonntag und Feiertag: 8:00 Uhr, 10:00 Uhr und 18.15 Uhr

Stadtpfarrkirche zum Heiligen Blut Graz

Neben dem Grazer Dom und der Franziskanerkirche zählt die Propstei- und Stadtpfarrkirche zum Heiligen Blut zu den bedeutendsten Kirchenbauten der steirischen Landeshauptstadt. Um 1440 wurde durch den Habsburger Friedrich III. als Anlass seiner Krönung zum Kaiser an der Stelle der Pfarrkirche in der Herrengasse, unweit der Grazer Burg, eine kleine Corporis-Christi-Kapelle erbaut.

Etwa 25 Jahre später vertraute man sie dem Orden der Dominikaner an, der die Kapelle zu einer für den Bettelorden typischen, schlichten Hallenkirche erweiterte. Das Dominikanerkloster liegt übrigens am gegenüberliegenden Ufer der Mur und wird heute als Veranstaltungs- und Tagungsort genutzt. Die Weihe zur Stadtpfarrkirche erfolgte jedoch erst im 16. Jahrhundert, als die damalige Pfarrkirche St. Ägidius den Jesuiten übergeben wurde und man eine neue Stadtpfarrkirche benötigte.

Schlichte Einfachheit, umhüllt von barocker Eleganz

Nach wie vor ist der Innenraum der gotischen Hallenkirche ein gutes Beispiel für den schlichten architektonischen Stil, für den der Bettelorden der Dominikaner so bekannt ist. Man könnte dies als eine ungekünstelte Bettelordengotik bezeichnen. Lediglich das kunstvolle Netzrippengewölbe wirkt prachtvoll.

Der Hauptaltar täuscht allerdings nur vor, aus der Gotik zu stammen, denn er wurde erst im 20. Jahrhundert im neogotischen Design angefertigt und hat damit den Altar aus der Barockzeit ersetzt. Wie viele andere Kirchenbauten, erhielt auch die Stadtpfarrkirche Graz eine barocke Umgestaltung, die aber vorwiegend äußerlich an der Fassade und durch die Anfertigung der Türme mit den weithin sichtbaren, hellgrünen Zwiebelhauben stattfand.

Der vorherige kleine Dachreiter auf der gegenüberliegenden Seite ist nach wie vor zu sehen. Lediglich ein barocker Nebenaltar mit der eindrucksvollen Darstellung der Mariä Himmelfahrt, die dem berühmten venezianischen Maler Tintoretto zugeschrieben wird, und die barocke Johannes-Nepomuk-Kapelle erinnern an die einstige Umgestaltung.

Denkmal der Erinnerung

Leider verloren sind die kunstvollen gotischen Glasfenster, die im Zweiten Weltkrieg zerstört wurden. Den Auftrag zur Neugestaltung der Fenster übertrug man dem aus Berlin stammenden und damals in Salzburg lebenden Künstler Albert Birkle, dessen Kunstwerke bei den Nationalsozialisten als entartet galten. Die von ihm gestalteten Fenster erregten jedoch international Aufsehen, da sie die beiden Diktatoren Hitler und Mussolini als Peiniger von Jesus zeigen.

Das Motiv gibt es sonst nur noch in einer Kirche weltweit und diese steht in der deutschen Stadt Landshut. Dafür kann man auf einem Gemälde von Herbert Boeckl im Maria Saaler Dom in Kärnten Lenin sehen, wie er von Jesus aus dem See Genezareth gerettet wird. Da das Bild im Maria Saaler Dom bei vielen Anstoß erregt hat, war es bis 1981 verhängt.

Das ganze Jahr finden in der Stadtpfarrkirche Graz zusätzlich zu den katholischen Messen und Gebetskreisen verschiedene, hochkarätige Kirchenkonzerte statt, wie zum Beispiel die berühmte Johannespassion von Johann Sebastian Bach oder Konzerte der Tenor-Orgel. Auch der Kinderkirchenchor tritt regelmäßig auf.

Weitere Fotos von der Stadtpfarrkirche