Der Tuntenball Award 2023 geht an Metamorkid für ihr Outing als nicht-binär
Der Tuntenball 2023 findet statt! Der Veranstalterverein RosaLila PantherInnen lädt am 25. Februar 2023 zu einem Abenteuer in einer fremden Welt ein. Unter dem Motto „Planet Exotica“ wird der Congress Graz ein weiteres Mal zur Bühne der Diversität. Geehrt wird dieses Jahr die Wiener Drag Queen Metamorkid für ihr Outing als nicht-binär.
Der Tuntenball-Award
Eine Besonderheit des Ballabends stellt seit vielen Jahren die Verleihung des Tuntenball-Awards dar. Die Auszeichnung wird an Personen verliehen, die sich mit herausragendem Engagement für die LGBTIQ* Community einsetzen und soll damit auch zum Nachmachen anregen.
Dieses Jahr wird der Award an Metamorkid verliehen. Ihr Outing als nicht-binäre Person schuf einen öffentlichen Raum zur Aufklärung über Geschlechtsidentitäten.
„Durch die Aktivität und Sichtbarkeit von mutigen Role Models wie Metamorkid werden Lebenswege anderer geebnet. Metamorkid gibt anderen nicht-binären Menschen die Kraft zu sich zu stehen. Stellvertretend für alle nicht-binären Personen erhält Metamorkid den Tuntenball-Award 2023,“ erklärt der Veranstalter des Tuntenballs Joe Niedermayer.
Wer ist Metamorkid?
Die Wiener Drag Größe Metamorkid, die nach ihrer Ausbildung in der Modeschule Herbststraße an der Konzeption und Umsetzung verschiedenster Drag-Shows und Produktionen beteiligt war, ist seit Jahren nicht mehr aus der queeren Szene Österreichs wegzudenken. Die Künstlerin zeichnet sich durch ihren ausgefallenen Modestil, ihre schnelle und spitze Zunge und mitreißende Performances aus. Durch ihre unermüdliche Arbeit für und in der Wiener Drag Szene erreichte Metamorkid weitreichende Bekanntheit.
„Es ist mir eine Ehre dieses Jahr den Courage Award überreicht zu bekommen. Als nicht-binäre Person und Drag Artist ist es mir wichtig, Repräsentation zu schaffen. Innerhalb unserer Community aber auch darüber hinaus. Wenn ich es mit meiner Präsenz geschafft habe Menschen zu empowern, ist das wirklich das größte Lob. Wir sollten einander verstehen und respektieren lernen. Doch das passiert erst, wenn man zuhört. Nicht binäre oder trans Personen schulden niemanden eine Rechtfertigung für ihren Geschlechtsausdruck. Einen respektvollen Dialog für besseres Verständnis füreinander starte ich aber gerne,“ erklärt Metamorkid.
Was bedeutet nicht-binäre Geschlechtsidentität?
Nicht-binär (auch non-binär oder genderqueer) ist ein Sammelbegriff für viele verschiedene Geschlechtsidentitäten. Grundsätzlich wird die „binäre Geschlechterordnung“, also die strenge Einteilung in entweder Mann oder Frau, abgelehnt. Das bedeutet erstmal, dass sich Personen nicht, nicht nur oder weder noch als Mann oder Frau identifizieren. Es ist dabei wichtig zu verstehen, dass nicht-binäres Geschlecht verschiedene Ausprägungen hat und dass diese auch ganz verschieden gelebt werden können. So fühlen sich manche Menschen zweigeschlechtlich (z.B. Mann und Frau) und bezeichnen sich als Bigender. Agender bedeutet wiederrum, dass die Person sich keinem Geschlecht zugehörig fühlt. Bei genderfluiden Personen verändert bzw. wechselt das Geschlechtsempfinden fließend. Dies sind nur ein paar Ausprägungen von nicht-binären Geschlechtsidentitäten. Diese verschiedenen Formen helfen uns, zu verstehen, wie jemand sich fühlt.
Die binäre Geschlechterordnung wird mittlerweile von vielen Menschen abgelehnt. Grund dafür ist ein stetig wachsendes gesellschaftliches Bewusstsein darüber, dass es mehr als nur zwei Geschlechter gibt. Auch die Wissenschaft kennt heutzutage mehr als nur zwei Geschlechter.