Hauptplatz Graz
Das dritte (und derzeitige) Rathaus wurde von 1888 bis 1893 erbaut. Der Erzherzog-Johann- Brunnen am Hautplatz in Graz: Symbolisiert werden die vier Hauptflüsse der (ehemaligen) Steiermark durch allegorische Frauengestalten: Enns, Mur, Drau und Sann.
Grazer Hauptplatz: Geschichte
Frühe Siedlungen, Dörfer und Städte haben sich meistens um einen zentralen Platz herum entwickelt, der als Markt-, Richt- und Verwaltungsplatz gedient hat. Es gibt natürlich auch Ausnahmen, wie zum Beispiel Bergdörfer oder Siedlungen, die sich einfach entlang einer Hauptstraße gebildet haben.
Wohnviertel der reichen Stadtbürger
Graz hat eine der schönsten Altstädte in Österreich. Rund um den Hauptplatz sind prachtvolle Bürgerhäuser, teilweise Stadtpalais, aneinandergereiht, die im Kern von der gotischen bis zur barocken Epoche stammen.
Bemerkenswert sind die Fassaden mit gotischen, barocken, biedermeierlichen und historisierenden Elementen, manche mit kunstvollem Stuckdekor oder Marienplastiken. Eines der ältesten Gebäude ist das sogenannte Luegg-Haus, das im Kern aus dem 15. Jahrhundert stammt und später mit einer barocken Stuck-Rankenfassade und einem Arkadengang versehen wurde.
Schön ist auch das Bürgerhaus Zum großen Christoph, das ein Fresko des Heiligen Christopherus und ein Sandsteinrelief des Marien-Gnadenbildes trägt.
Nicht zu vergessen, dass Grazer Rathaus, das Anfang des 19. Jahrhunderts als klassizistischer Bau neu errichtet und mit einer Fassade nach spätgotischem Vorbild dekoriert wurde. Damals befand sich auch die Polizei bzw. die Hauptwache im Rathaus, weshalb der Hauptplatz in dieser Zeit als „Hauptwachplatz“ aufscheint.
Noch bis Ende des 18. Jahrhunderts standen auf dem Platz der Pranger und der sogenannte Narrenkotter, ein Käfig für kleinere Verbrecher. Interessant ist vielleicht noch zu erwähnen, dass der Name im Zweiten Weltkrieg, wie es vielen Hauptplätzen in deutschen und österreichischen Städten erging, in „Adolf-Hitler-Platz“ umbenannt wurde. Erst nach 1945 erhielt er dann seine heutige Bezeichnung.
Verkehrsknotenpunkt und beliebter Treffpunkt
Als der Hauptplatz in Graz 1160 gegründet wurde, muss man sich die Stadt ganz anders vorstellen, als sie heute ist. Auf dem Schloßberg hat es zu dieser Zeit zwar bereits eine kleine Burganlage gegeben, aber im heutigen, malerischen Altstadtzentrum dürften nur wenige Holzhäuser, Bauernhäuser und Handwerkerhütten gestanden haben.
Auch der Meierhof, auf dessen Gelände heute die Grazer Burg steht, ist bereits urkundlich erwähnt. Eine Stadtmauer zum Schutz der Siedlung wurde hingegen erstmals im Jahr 1233 genannt. Die heute erhaltenen Bürgerhäuser stammen alle aus späterer Zeit, als die ersten Bürger mit Gewerbe und Handel zu Reichtum gekommen waren. Heute ist der Hauptplatz Graz der beste Ausgangspunkt, um die malerische Altstadt zu Fuß zu erkunden. Oder man holt sich ein leckeres Eis, setzt sich gemütlich auf die Stufen des kunstvollen Erzherzog-Johann-Brunnens und beobachtet das bunte Treiben.
Ein mittelalterlicher Marktplatz in der Moderne
Über die Jahre wurden dem Hauptplatz in Graz verschiedene Installationen hinzugefügt, um ihn an die heutigen Erfordernisse eines Stadtzentrums anzupassen.
Dazu zählen zum Beispiel ein eigener Schacht für das jährliche Aufstellen des Maibaumes und des Christbaumes, die unterirdische Toilettenanlage im Norden des Platzes und zahlreiche Schächte für Strom-, Wasser- und Abwasseranschlüsse, die für Veranstaltungen und Märkte benötigt werden. Auch die weithin sichtbare Weikhard-Uhr wurde erst im 20. Jahrhundert hinzugefügt.
In den 1970er Jahren wurde übrigens der Auto-Verkehr aus der Altstadt verbannt und so ist auch der Hauptplatz nur mehr für Fußgänger, für die Straßenbahn und teilweise für Radfahrer zugänglich. Ähnlich wie am Jakominiplatz kommen am Grazer Hauptplatz alle Straßenbahnlinien zusammen.
Veranstaltungen am Hauptplatz
Direkt vor dem Rathaus bietet sich die Fläche für Veranstaltungen an. Dieser wird auch gerne genutzt, so finden im Jahreslauf zahlreiche Events statt. Hier ein kleiner Auszug: