Schloßbergbahn Graz
In weniger als zwei Minuten bringt die Standseilbahn im 15-Minuten-Takt Besucher direkt vom rechten Murufer am Kaiser-Franz-Josef-Kai auf einem steilen Weg auf den Gipfel des Felsens zur Ausstiegsstelle beim Schloßbergrestaurant vor dem Glockenturm. Der atemberaubende Panoramablick auf der Streckenlänge von 212 Metern ist im Preis inklusive.
Wo finde ich die Talstation der Schloßbergbahn?
Wieviel kostet die Fahrt mit der Schloßbergbahn?
Um mit der Schloßberhbahn fahren zu dürfen, benötigen Sie ein gültiges Ticket der Holding Graz Linien. Sie können sowohl mit dem 1 Stunden-Ticket als auch mit einer 24 Stundenkarte und jeder anderen gültigen Karte der Grazer Linien (Zone 1) die Schloßbergbahn benutzen.
In der Tal- sowie Bergstation gibt es sowohl einen Ticket-Automaten als auch einen Schalter zum Erwerben der Karten.
60 Prozent Steigung und ein Top-Ausblick
Ein Schloßbergzug wird in den historischen Aufzeichnungen der Stadt Graz bereits 1528 erstmals erwähnt. Allerdings wurde dieser nicht näher beschriebene Zug hauptsächlich für den Transport von Materialien verwendet. So wie es bei vielen Höhenburgen der Fall war, dürfte aber wohl auch bereits im Mittelalter eine Art Seilbahn vorhanden gewesen sein.
Die heutige Schloßbergbahn entstand 1894 mit 16 Sitzplätzen und 16 Stehplätzen und wurde unter der Aufsicht des Ingenieurs Ludwig Philipp Schmidt gebaut, der davor als Generaldirektor der Pferdetramway in Triest tätig war. Am Eingang zur Schloßbergbahn, der sich im Erdgeschoss eines denkmalgeschützten Stadtpalais befindet, wird durch eine verglaste Plakette an die Erbauer erinnert.
Darin wird auch hervorgehoben, dass der Bau der Schloßbergbahn „zur Ehre und zum Wohle der Grazer Bürger erbaut wurde und dass sie mithelfen möge, die Stadt Graz als Perle der Steiermark sowohl der Bevölkerung als auch den Besuchern von Graz liebenswert und und unvergesslich zu machen“.
Drei Generationen von Wagons
Zu Beginn erfolgte der Antrieb der Schloßbergbahn per Dampf, den man im Tal erzeugte und durch eigens erbaute Rohrleitungen auf den Schloßberg leiten musste. Immerhin konnte man damit bereits eine Geschwindigkeit von 40 PS erreichen. Exakt im Jahr 1900 stellte man die Schloßbergbahn auf Elektro-Antrieb um.
Das Zugsystem wurde so gelöst, dass die Kraft, die beim Bergabfahren einer Gondel erzeugt wird, genutzt wird, um die andere Gondel nach oben zu bringen. Dieses System funktioniert auch heute noch und benötigt viel weniger Energieaufwand, als sonst notwendig wäre, um den Höhenunterschied von 108,95 Metern zu meistern.
Erst 60 Jahre später entstand eine neue Generation an Wagengarnituren, die man ebenfalls über 40 Jahre nutzte, bevor im Jahr 2004 die heutigen Panoramawagons angefertigt wurden. Die modernen, stilvollen Wagons ermöglichen einen ganz neuartigen Blick auf die steirische Landeshauptstadt und bereiten auch eine gewisse Art von Nervenkitzel. Gestaltet wurden die eleganten Panoramawagons durch eine Ausschreibung bei der Fachhochschule Joanneum.
Das Design hat bei der Verleihung des Joseph Binder Awards die Silber-Medaille eingeheimst. Einen alten Wagon der ersten Generationen kann man übrigens im Grazer Tramway Museum an der Endstation der Straßenbahnlinie 1 Mariatrost bewundern.
Hier sind auch die alten Triebwagen der Straßenbahn in Graz ausgestellt, aber auch Triebwägen und Wagons aus anderen Städten, wie New York, Amsterdam und Wien. Eine Besonderheit unter den rund 40 Ausstellungsstücken ist der Gelenktriebwagen 566, der dem Museum von den Wuppertaler Verkehrsbetrieben überlassen wurde. Gleich wie das Tramway Museum wird auch die Schloßbergbahn von den Graz Linien geführt.